Das perfekte Farbkonzept – schöner wohnen mit Farbe inkl. Beispielen

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Patrick Zeidler

Kein Design ohne Farbe! Doch welche Farben sollte man für welchen Raum einsetzen? Wie sollte man die Farben miteinander kombinieren? Welche Farbe sollte ich einsetzen, wenn ich schöner wohnen will? Dies und viel mehr erfährst du in diesem Beitrag!

Was ist ein Farbkonzept?

 

Ein Farbkonzept ist ein Plan zur farblich-ästhetischen Gestaltung eines Wohnraums im Hinblick auf die Raumnutzung, die vorhandenen Möbel & Materialien sowie den Menschen-Typ, der dort wohnt. In der Realität bedeutet dies: Um ein gelungenes Farbkonzept zu erstellen, muss man sich folgende Dinge überlegen:

 

  • Lage des Raumes: Liegt der Raum nordseitig, müssen helle und lebendige Farben verwendet werden. Liegt der Raum südseitig, kann man variieren und auch zu dunklen Farbtönen greifen.
  • Nutzung des Raumes: Handelt es sich um ein Wohnzimmer, eine Küche oder ein Schlafzimmer? Da Farben verschiedene psychologische Wirkungen haben, muss beachtet werden, was primär in dem Wohnraum passiert. Während Grün und Blau entspannend und beruhigend wirken, sind Orange, Rot und Violett anregende Farben, die besser nicht in einem Schlafzimmer eingesetzt werden.
  • Möbel: Dunkle und große Möbel drücken den Raum (Der Raum wirkt klein und beengend). Im Gegensatz dazu: Helle und schwebende Möbel (zB. Sideboard, Wandmontage) vergrößern den Raum optisch.
  • Materialien: Die Beschaffenheit, Textur & Form der Materialien muss unbedingt berücksichtigt werden bei der Auswahl der dazu passenden Farben.
  • Muster: Sind bereits bestimmte Muster in Tapeten, Decken oder Möbeln vorhanden, müssen jene in das Farbkonzept miteinbezogen werden.
  • Lichtquellen im Raum: Je nach dem wo sich Fenster befinden, wie groß sie sind und welche künstlichen Lichtquellen es gibt, muss die Farbwahl dementsprechend adaptiert werden. Im warmen Licht (2700 – 3000°K) wirken die Farben viel satter und kräftiger als im kalten Licht (3000 – 5500°K).
  • Menschen: Welche farblichen Vorlieben gibt es? Welche Farben mag man gar nicht?

 

Was gehört zu einem guten Farbkonzept?

 

Ein gelungenes Farbkonzept erkennt man daran, dass sich die Farben nicht aufdrängen und im Vordergrund stehen, sondern sich zurückhalten und auf natürliche Art und Weise das Raumklima unterstreichen.  Alle gewählten Farben sollten den Charakter des Besitzers widerspiegeln. Weiters sollten die Farbabstufungen nicht zu stark sein und die Farbflächen sollten passende Proportionen zueinander aufweisen. Ein gutes Farbkonzept kannst du außerdem leicht erkennen, wenn folgende Elemente in das Konzept miteinbezogen sind:

 

  • Bodenbelag und Teppiche
  • Wandfarbe, Tapeten und Wandverkleidungen
  • Möbel und Einrichtung
  • Dekoelemente und Wohnaccessoires
  • Weitere Ziergegenstände (Tagesdecken, Tischläufer, Platzsets etc.)
  • Polster und Zierkissen
  • Innenjalousien, Vorhänge und Plissees
  • Muster in bereits vorhandenen Einrichtungsgegenständen
  • Farben und Stil der benachbarten Räume

Dein Design-Farbkonzept – Beispiele für Wohnräume

 

Um einen Raum spannender zu gestalten, eignen sich Kontraste am besten.

 

Kalt-Warm Kontrast

 

Beim Kalt-Warm Kontrast steht unser subjektives Empfinden im Vordergrund. Da jede Farbe ihre eigene Wirkung hat, kann mit Kalt-Warm Kontrasten ideal ein bestimmtes Gefühl erzeugt werden. So wird Blaugrün als die kälteste Farbe empfunden, während Rotorange als die wärmste Farbe empfunden wird. Diese Gefühle kommen nicht von irgendwo: Durch unsere Umwelt haben wir gelernt Farben mit Temperaturen zu assoziieren. Beispielsweise erzeugen Sonne und Feuer Hitze. Dadurch empfinden wir Rot, Orange & Gelb warm. Im Gegensatz dazu sind das Meer und Eis kalt, weshalb wir Violett & Blau als kühle Farben wahrnehmen.

 

Emotionen, die man durch Kalt-Warm Kontraste erzeugen kann, sind:

 

  • schattig – sonnig
  • luftig – erdig
  • feucht – trocken
  • beruhigend – erregend
  • fern – nah

Kalt-Warm Kontrast 1

Kalt-Warm Kontrast 2

rot blaues Zimmer

Kalt-Warm Kontrast 3

Arbeitsplatznische

Hell-Dunkel Kontrast

Der Kontrast, der wohl am leichtesten umzusetzen ist, ist der Hell-Dunkel Kontrast. Er wird erzielt durch die Kombination von Farben unterschiedlicher Helligkeit. Dabei stellen Schwarz & Weiß den größten Kontrast zueinander dar. Allerdings kann man einen Hell-Dunkel Kontrast auch mit allen anderen Farben erzielen. Bei den bunten Farben ist der Gelb-Blau Kontrast die stärkste Form. Die mildeste Form der bunten Farben ist die Kombination aus Violett & Grün. Eine sehr sanfte Variante erhält man bei der Kombination von Cremefarben (Greige, Taupe, Zartrosa in Kombination mit Braun oder Anthrazit).

 

Der Hell-Dunkel Kontrast ist eine sehr schöne Form der Farbkombination, da er den Räumen mehr Plastizität & Tiefenwirkung verleiht. Deshalb wir dieser Kontrast nicht nur in der Einrichtung, sondern auch in der Malerei gerne verwendet.

Hell-Dunkel Kontrast 1

Hell-Dunkel Kontrast 2

Hell-Dunkel Kontrast 3

Wohnzimmer in Pastellgrün

Komplementärkontrast

 

Komplementärfarben sind jene Farben, die am Farbkreis nach Itten einander gegenüber liegen wie beispielsweise Rot & Grün, Gelb & Violett oder Orange & Blau. Das Phänomen der Komplementärfarben lässt sich sogar selbst erleben: Fixiere mit deinen Augen für ein paar Sekunden eine Farbfläche und richte danach deinen Blick auf einen neutralen Hintergrund. Auf diesem Hintergrund wird dir die jeweilige Komplementärfarbe der Farbfläche erscheinen (zB. bei gelber Fläche → violettes Nachbild). Dieses Phänomen bezeichnet man auch als Sukzessivkontrast.

Komplementärfarben in der Inneneinrichtung sind ein sehr wirkungsvoller Kontrast. Die Farben ergänzen sich gegenseitig und lassen die andere Farbe stärker leuchten. Es ist daher eine Win-Win Situation für beide Farben. Um der Stärke der Farben entgegenzuwirken, empfiehlt es sich Neutralfarben in das Farbkonzept aufzunehmen wie Schwarz, Weiß oder Grau.

Komplementärkontrast 1

Komplementärkontrast 2

Komplementärkontrast 3

Unser Ansatz zur Farbwahl

 

Hier erfährst du, wie wir für unsere Kunden ein perfektes Farbkonzept erstellen. Der Mensch steht dabei immer im Mittelpunkt. Daher erstellen wir für jeden Raum, den du gestalten möchtest, ein Moodboard. Somit kannst du dir ganz leicht vorstellen, wie dein Zimmer später aussehen wird.

 

  • Ist-Situation: Wir verschaffen uns einen Überblick über deine bisherige Raumsituation.
  • Bedürfnisse und Vorstellungen: Gemeinsam ermitteln wir deine Wünsche & Vorlieben, damit du dich in deinem neu gestalteten Raum wohlfühlen wirst.
  • Raumnutzung erfassen: Welchen Tätigkeiten gehst du in den Räumlichkeiten nach? Wie lange tust du dies durchschnittlich?
  • Atmosphäre schaffen: Je nach Raumlage und Lichteinfall wählen wir die richtigen Farben aus, um deinem Raum den passenden Charakter und Ausdruck zu verweilen.

Farbkonzept-Kosten

 

Farb-Beratung bei dir vor Ort: Wir kommen zu dir nach Hause / in deinen Shop / in dein Büro / in dein Studio etc., besprechen deine Situation und präsentieren dir dann direkt vor Ort unsere Ideen für ein individuelles Farbkonzept, das du dann entweder selber oder von unseren Partner-Handwerkern ausführen lassen kannst.

 

Beratung bei uns im Studio: Du kommst zu einem Beratungsgespräch zu uns ins Studio und bringst deine Unterlagen, Fotos, Pläne, Fliesen, Stoffe etc. mit. Wir erstellen dir ein Farb- und Materialkonzept, das deine Räume in neuem Glanz erstrahlen lässt. 

 

Online-Beratung: Du mailst uns ein Foto von deinem Raum, beantwortest den Fragebogen und wir schicken dir eine Farbkombination von zwei – drei Farbtönen mit Vorschlägen, wie du sie kombinieren und selbst in die Tat umsetzen kannst. Auf Wunsch können wir dir die benötigten Materialien und Farben postalisch zukommen lassen. (Wenn du allerdings selbst einen Maler beauftragst, ist es ratsam die Farben von ihm zu beziehen.)

Kosten: ab 45 EUR inkl. Ust pro Raum – weitere Informationen unter: Preise & Leistungen